Wir schicken ein Schiff – es geht voran…

Nachricht Bad Münder, 17. Januar 2020

Wir schicken ein Schiff – es geht voran…

Das mittlerweile von über 250 Organisationen getragene gesellschaftliche Bündnis „United4Rescue – Gemeinsam Retten!“ hat die Suche nach einem geeigneten Rettungsschiff begonnen. Zu den über 250 Partnern des Bündnisses gehören der Kirchenkreis Hameln-Pyrmont wie auch einige Kirchengemeinden im Kirchenkreis. Eine der ersten Bündnispartner war die Kirchengemeinden Aerzen und Bad Münder.

Verantwortliche des Bündnisses haben in diesen Tagen ein Schiff in Kiel besichtigt. Das Bündnis wird sich am Bieterverfahren beteiligen. Dem Spendenaufruf des Bündnisses sind schon über 2500 Menschen und Organisationen gefolgt. Das besichtigte Schiff wurde 1975 als Forschungsschiff, ist 60 Meter lang und soll Ende Januar verkauft werden.

Thies Gundlach, Vorsitzender des Trägervereins von United4Rescue, freut sich: „Es ist großartig, dass wir in so kurzer Zeit so viel Unterstützung bekommen haben und in der Lage sind, einen marktgerechten Preis für die Poseidon zu bieten. Wir sind uns dabei der Verantwortung unseren Spendern gegenüber sehr bewusst und haben deshalb mit Fachleuten intensiv an der Preisfindung gearbeitet. Der Schiffskauf ist für unser Projekt in jedem Fall nur der erste Schritt.” Michael Schwickart, stellvertretender Vorsitzende des Trägervereins, weist darauf hin: „Als Bündnis wollen wir die zivile Seenotrettung solange unterstützen, wie es nötig bleibt und die Politik versagt. Dafür sind wir weiter auf Spenden angewiesen. Nach dem Kauf steht beispielsweise die Umrüstung zum Rettungsschiff an, damit die geretteten Menschen auch versorgt und medizinisch behandelt werden können.”

Am Anfang stand ein klares Bekenntnis auf dem Evangelischen Kirchentag im Sommer 2019, nun schicken wir ein Rettungsschiff ins Mittelmeer:

#WirschickeneinSchiff

Die  Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat das Bündnis „United4Rescue – Gemeinsam Retten“ ins Leben gerufen – als Zeichen der Menschlichkeit aus der Mitte der Gesellschaft. Wir wollen mit einer starken gesellschaftlichen Allianz sichtbar machen, dass es in unseren Land eine Mehrheit für Humanität und Menschenrechte gibt. Und mit diesem Bündnis die Spenden zu sammeln, um ein zusätzliches Rettungsschiff in den Einsatz zu bringen.

Ob Sportverein, Unternehmen, Kirchengemeinde, Schule, Kultureinrichtung oder ehrenamtliche Initiative – jede Organisation kann als Bündnispartner mitmachen! 
Wir wollen eine starke gesellschaftliche Allianz, die deutlich macht: Das Recht auf Leben ist nicht verhandelbar und Seenotrettung humanitäre Pflicht.

WARUM WIR JETZT EIN BÜNDNIS BRAUCHEN 
Alle staatlichen Seenotrettungsprogramme im Mittelmeer sind heute  eingestellt. Selbst die wenigen zivilen Rettungsorganisationen werden kriminalisiert – nachdem sie anfangs für ihren ehrenamtlichen Einsatz national und international gefeiert wurden. 
Wir wollen dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen.


WAS WIR TUN
United4Rescue verbindet Menschen und Organisationen, leistet  Aufklärungsarbeit in der unübersichtlichen Informationslage und sammelt Spenden, um so schnell wie möglich ein zusätzliches Rettungsschiff zu finanzieren.
Spenden, die über den Kauf des Schiffes hinausgehen, leiten wir an Rettungsorganisationen weiter, die akut Unterstützung benötigen.

DAFÜR STEHEN WIR
Uns eint die Überzeugung, dass eine menschenrechtsbasierte Migrations- und Flüchtlingspolitik möglich ist. Wir erwarten von den europäischen Regierungen überzeugende Lösungen:

  • Pflicht zur Seenotrettung 

Die Pflicht zur Seenotrettung ist Völkerrecht und das Recht auf Leben nicht verhandelbar. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssen dies auf dem Mittelmeer gewährleisten. 

  • Keine Kriminalisierung 

Die zivile Seenotrettung darf nicht länger kriminalisiert oder behindert werden. 

  • Faire Asylverfahren 

Bootsflüchtlinge müssen an einen sicheren Ort gebracht werden, wo sie Zugang zu einem fairen Asylverfahren haben. Dazu haben sich die europäischen Staaten verpflichtet. Das Non-Refoulement-Gebot ist zwingendes Völkerrecht: Menschen dürfen nicht zurück in Länder gebracht werden, wo ihnen Gefahr droht und sie rechtlos sind. 

  • „Sichere Häfen“ ermöglichen 

Städte und Kommunen, die zusätzliche Schutzsuchende aufnehmen möchten, sollten diese Möglichkeit erhalten.