
In den Kirchen gibt es für das Taufbecken keinen festen Platz, es kann in der Seitenkapelle oder in der Nähe des Altars stehen
Taufbecken verweisen durch die Achtzahl ihrer Ecken auf Ostern, denn der achte Tag ist der Tag der Auferstehung. Die "Acht" gilt also seit alters her als eine der Taufe zugeordnete symbolische Zahl
Die Bibel nimmt Zahl "Acht" als Offenbarung eines Neuanfangs, der unzerstörbar und ewig währt, auf. So werden in der Arche Noah acht Menschen vor dem Untergang der alten und verderbten Menschheit gerettet. Diese acht begründen die neue Menschheit nach der Sinflut. Der erste Petrusbrief nimmt diese acht als Vorbild für die Taufe.
Die Zahl "Acht" erinnert nun daran, dass die Welt zwar in sieben Tagen geschaffen wurde, aber noch nicht vollendet ist. Dies geschieht erst am achten Tag, dem Vollendungstag. An dieser ewigwährenden Vollendung hat jeder schon Anteil, der in diesem achteckigen Becken getauft wird.
Die mittelalterliche Zahlenmystik wäre mit einem viereckigen, quadratischen Schaft, der das achteckige Taufbecken hält, perfekt aufgenommen. Darin versteckte sich nämlich der Hinweis, dass in der Taufe zuerst einmal der sündige Mensch - also der "alte Adam" - ersäuft wird. Die Vier-Zahl, gegeben durch die vier Seiten der Basis, deuten nämlich u. a. auch auf die vier Himmelsrichtungen hin.
A: Anatolä (griech. ανατολή): ist der Osten und der Morgen
D: Dysis (griech. δΰσις): ist der Westen und der Abend
A: Arktis (griech. άρκτος): ist der Norden und die Nacht
M: Mesembria (griech. μεσημβρία): ist der Süden und der Mittag
Jeweils den Anfangsbuchstaben gelesen ergibt sich also aus den vier Himmelsrichtungen das Wort "ADAM". Wenn dieser aus dem Taufwasser - und damit aus dem achteckigen Taufbecken - heraus gehoben wird, dann kommt der neue christliche Mensch, der an Jesu Auferstehung Anteil hat und damit vollendet ist, zum Vorschein.