Für Luther war eine Kirche kein heiliger, geweihter Ort, sondern in erster Linie ein Versammlungshaus, quasi ein Zweckbau, dem allerdings besondere Würde zukam. Ein separater Chor für den Priester erübrigte sich, denn der Pfarrer agierte nun als „primus inter pares“, als Mitglied der Gemeinde.
Die Kanzel avancierte zum Herzstück des protestantischen Kirchenraums. Von hier verkündete der Pfarrer Gottes Wort auf Deutsch. Den zweiten wichtigen Pol im Kirchenraum bildete der Altar, der ebenfalls seine Bedeutung wandelte. Er galt den Protestanten nicht mehr als zentraler Ort der Liturgie, sondern als Ort für die gemeinsame Abendmahlsfeier der Gemeinde. Typisch für protestantische Kirchenbauten ist auch der sogenannte Kanzelaltar, der beide Elemente zu einer einzigen baulichen Einheit verschmilzt.
Der Altar ist der Mittelpunkt einer Kirche. Er steht im vorderen Teil der Kirche, so dass sich alle Blicke auf ihn richten.
Es befinden sich Bilder auf dem Altar, die wichtige Szenen aus der Bibel darstellen. Eine Darstellung des Kreuzes Christi befindet sich dabei im Mittelpunkt, auf dem Altar. Außerdem liegt in evangelischen Kirchen immer eine aufgeschlagene Bibel auf dem Altar. Dazu kommen Kerzen, Blumenschmuck und Paramente in den liturgischen Farben. Paramente sind verzierte Stoffdecken, mit denen Altar und Kanzel geschmückt werden.