Die Kirche

Kirchen sind „Anderräume“.

Sie unterscheiden sich von anderen Gebäuden.

Hier kommen Menschen zusammen, um sich auf den allmächtigen Gott einzulassen:

Sterbliche Menschen bekommen es hier mit dem ewigen Gott zu tun. Wer von außen um das Kirchengebäude herumgeht, kann architektonische Formen erkennen, die diese Spannung Rechnung tragen: möglichst beständiges Baumaterial, die Höhe, der Chorraum oder die Fenster.

Kurzer Abriss zur Petri –Paulikirche

  • 1839 wird die gotische Kreuzkirche von 1440/1528 auf Bestreben der Stadt Münder abgerissen. Die Kirchenleitung und der Rat der Stadt entscheiden sich dafür, eine Hallenkirche im damals modernen klassizistischen Stil durch Baumeister Wedekind (Springe) zu errichten (Mit den Arbeiten wurde bereits begonnen, obwohl noch keine Baugenehmigung seitens der Landeskirche vorlag.) Da der Kirchhof sehr eng ist, wird der Neubau in Nord-Süd-Richtung errichtet. Der Altar ist bis heute in Nordrichtung ausgerichtet.
  • 1840 wird die Petri- Pauli Kirche geweiht.
  • 1859 eine mögliche Umgestaltung der Kirche wird erwogen, viele Münderaner empfinden die klassizistische Form als Fremdkörper. Ein Entwurf von C. W. Hase wurde aus Kostengründen nicht umgesetzt.
  • 1863 Der Altarraum wurde nach dem Entwurf von C. W. Hase umgestaltet.
  • 1912 vom ehemaligen Pastor Brill wird in Erinnerung an seinen Schwager der am 29.05.1912 in Venezuela verstorben ist das Fensterbild der „Sturmstillung“ gestiftet.
  • 1939 erfolgt ein wesentlicher Umbau im Inneren der Kirche durch den Architekten Brandes (Hannover). Die Altarwand erhält eine runde Apsis, die Altarkanzel und der Altar (Bildhauermeister Thelen aus Hannover) selbst werden neugestaltet. Das Wandgemälde „Jesus hält Gericht" wird im Tympanon oberhalb des Altares angebracht; höchstwahrscheinlich von dem hannoverschen Kunstmaler Carl Plinke. (Auch dieses Mal, wurde mit den Arbeiten begonnen obwohl noch keine Genehmigung von der Landeskirche erteilt wurde. Diese wäre im anbetracht der politischen Lage auch nicht erteilt worden. Die Gemeinde handelte sich eine Rüge des LKA`s ein)
  • 1964 sämtliche Malereien in der Kirche werden entfernt, die Kirche erhält einen schlichten Innenanstrich und neues Gestühl.Das Fensterbild, „das Pfingstwunder“ im Turmraum von dem Braunschweiger Glasmaler Hans Matschinski ist eine Stiftung der Stadt Bad Münder.
  • 1989 wird das Kirchenschiff von außen neu gestrichen.
  • 1989 wird die Orgel von dem Orgelbauer Johannes Rohlf aus Stuttgart als dreimanualige Orgel mit 23 Registern gebaut. Orgelweihe 12.11.1989
  • 1995-1996 wird die Kirche von innen aufwendig renoviert, wobei die Malereien von 1939 rekonstruiert werden. Das Wandgemälde „Jesus hält Gericht" hat die Übermalung von 1964 überlebt. Die Tonnendecke der Kirche musste vollständig nach Fotomaterial rekonstruiert werden. Die Tonnendecke wurde aufwendig gegliedert, um ihr die Höhe zu nehmen und den Blick zielstrebig auf das Altargemälde zu lenken.